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Ehemaliger "SS-Schießplatz Herbertshausen"

Der in der damals an Dachau angrenzenden Gemeinde Hebertshausen gelegene Schießplatz (1939 in das Dachauer Stadtgebiet eingegliedert) wurde vermutlich 1937 für die SS als Anlage mit zwei kurzen Schießbahnen zwischen drei Wällen errichtet. Abgeschlossen sind die Schießbahnen mit einem als Kugelfang dienenden Bunker. Über 4.000 gefangene Soldaten der sowjetischen Armee wurden dort ab Herbst 1941 exekutiert. Grundlage für diese Hinrichtungen war der so genannte Kommissarbefehl sowie verschiedene Einsatzbefehle, die in krasser Missachtung des Kriegsvölkerrechtes erlassen worden waren.

Am ehemaligen „SS-Schießplatz Hebertshausen“ fanden die ersten Erschießungen sowjetischer Kriegsgefangener Anfang September 1941 statt. Die zur Exekution nach Dachau gebrachten Gefangenen wurden nicht in der Kartei des Konzentrationslagers erfasst. Dieser also zum Großteil unbekannten Kriegsgefangenen gedenkt der Förderverein jedes Jahr am Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Denn mit diesem Tag begann die blutigste Etappe des Zweiten Weltkriegs und nahezu gleichzeitig auch der systematische Massenmord an den Juden.

Jahrelang bemühte sich ein Arbeitskreis des Fördervereins um die angemessene Gestaltung dieses Orts. Erst in den vergangenen Jahren ermöglichten archäologische Untersuchungen die genaue Rekonstruktion der historischen Vorgänge.




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